faszinierende Tierwelten über und unter Wasser

Teil 2 des Reiseberichts von Heike Newinger

Meine Reise geht weiter auf Borneo, allerdings jetzt in Sabah, einem der beiden malaysischen Bundesstaaten. Ich starte in Kota Kinabalu, die größte Stadt Sabahs. Im Gegensatz zu den meisten anderen Städten hier, ist sie recht modern und im Verhältnis schön. Im Gegensatz zu Kalimantan ist Sabah schon sehr viel moderner und westlicher, zumindest an den meisten Orten. 

Ich bleibe insgesamt 1 Woche hier, u.a. zum Tauchen. Die restliche Zeit vertreibe ich mir mit Shopping und Essen. Das ist hier wirklich sehr gut, abends gibt es am Ufer viele Stände die frischen Fisch zubereiten.

Danach geht es weiter auf Manatani Island – eine kleine Insel im Norden Sabahs. Hier verbringe ich 3 Tage im Guesthouse von Fred. Erst bei Ankunft finde ich heraus, dass er aus Berlin stammt, aber schon seit 20 Jahren in Malaysia lebt und hier seit einigen Jahren die kleine Anlage zusammen mit seiner Lebensgefährtin betreibt, die eine hervorragende Köchin ist. Die Tage verbringe ich in der Hängematte am Strand und tue einfach nichts außer Faulenzen, Essen und den umherwandernden Kühen zuschauen. Mein Highlight: es gibt deutsche Leberwurst, Nudelsalat und saure Gurken – nach über 2 Monaten in Asien ein Festessen!

Mit dem Flieger geht es weiter nach Sandakan, einer Stadt eher mittig in Sabah gelegen. Keine schöne Stadt, aber das Tor zum Dschungel. Von hier geht es für mich an den Kinabatangan in eine kleine EcoLodge. Die Unterkunft ist einfach aber genau nach meinem Geschmack. Kleine Hütten auf Stelzen mit einer Matratze und Fliegennetz drin und offenen Wänden für einen perfekten Blick auf den See und die Bäume in einer einzigartigen Geräuschkulisse.

Die Tage sind gefüllt mit Bootsfahrten über den Kinabatangan und Spaziergängen durch den Dschungel, sowohl im Hellen als auch im Dunklen. Die Tierwelt ist einzigartig hier. Krokodile, Nasenaffen, Leaf Monkey, Langschwanz- und Kurzschwanzmakaken und viele Vögel. Highlight sind neben den Eisvögeln die Nashornvögel, am Ende der Reise habe ich 5 verschiedene Arten gesehen. Mit Glück kann man hier auch wilde Orang-Utans sehen, ich sehe nur einen, aber auch das ist toll.

Von hier aus geht es weiter über Semporna nach Mabul, einer kleinen Insel im Süden Sabahs, die bekannt für Ihre Unterwasserwelt ist. 10 Tage verbringe ich auf der Insel. Neben dem Resort befindet sich ein kleines Flüchtlingsdorf, ein bizarrer Gegensatz. Sipadan, ca 40min entfernt von Mabul gehört zu einem der 10 schönsten Tauchgebiete der Welt und ich habe Glück und einige Tagestickets ergattert, denn das Tauchen ist hier aufgrund von Naturschutz stark reglementiert und recht teuer. Aber gemessen an der Unterwasserwelt hier, jeden Cent wert und die Sonnenuntergänge hier sind ein Traum. An einem Tag kann ich hier ein paar frisch geschlüpfte Schildkröten bestaunen, die nach ein paar Stunden zum Aufpäppeln, abends ins Meer freigelassen werden.

Nach den Tagen auf und vor allem im Wasser treibt es mich zurück in den Dschungel. Es geht in die Nähe von Sukau in ein Homestay. Hier bleibe ich 3 Tage und lebe bei einer Familie im Haus. Einfach, rustikal, aber das Essen hier ist wirklich gut! 

Der Bruder meiner Gastfamilie fährt mit mir morgens und abends auf dem Kinabatangan umher. Ich bin allein und so sind die Fahrten sehr individuell. Einen Vormittag fahren wir etwas weiter mit dem Boot als üblich, in der Hoffnung die berühmten Malaischen Zwergelefanten zu finden. Und wir haben tatsächlich Glück und finden eine kleine Herde. Anfangs sehen wir sie vom Land aus und aus kurzer Entfernung und ganz so klein wie man meinen könnte, sind sie nicht. Später können wir sie noch vom Boot aus beobachten. Neben Elefanten gibt es aber natürlich auch hier viele verschiedene Vogelarten und Affen.

Von Sukau aus geht es mit dem Bus weiter nach Sepilok in ein Guesthouse. Hauptziel der meisten, die Sepilok besuchen ist das Orang-Utan Sanctuary, ein Rehabilitierungszentrum für Orang-Utans. Zum einen kann man hier die Nursery Station besuchen in der Tiere gehalten werden, die noch nicht bereit für die Auswilderung oder krank sind. Anschließend kann man draußen bei der Fütterung zuschauen. Hier wird den ausgewilderten Orang-Utans 2mal täglich Futter zur Verfügung gestellt. Tatsächlich sind nur 2 dort, als ich das Zentrum besuche, dafür aber jede Menge Kurzschwanzmakaken, die die Orang-Utans vertreiben und erst nachdem sie sich sattgefressen haben, dürfen die großen ran.

Die meiste Zeit verbringe ich jedoch im Rainforest Discovery Center, einem Park der verschiedene Wege anbietet, u.a. einen Canopy Walk und mehrere Beobachtungstürme für Vogelsichtungen. Die Vielzahl der Vögel, die es hier zu bestaunen gibt ist großartig und so verbringe ich hier einige Stunden mit der Kamera. Einen weiteren tollen Beobachtungsposten bietet auch mein Balkon. Gegenüber steht ein großer Baum voll mit roten Beeren und die Vögel lieben die. 

Nach einem Monat in Sabah heißt es nun packen und Borneo verlassen. Und ich freue mich jetzt schon sehr auf die nächste Reise hierher im April, und diesmal nicht alleine.

By Ralf

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